Erwin Legls künstlerische Arbeit kann man verstehen als Nachdenken, als Erinnern, als Vergegenwärtigung. Seine künstlerische Arbeit kann man aber auch als Vordenken auffassen, als Erfindung, um Zukünftiges einzukreisen, zu präzisieren.
Die Zerbrechlichkeit des Materials entspricht der inneren Poesie der Formensprache, Arbeitsspuren sind offen sichtbar. Sein Weiß wirkt wie eine atmende Haut über den Skulpturen. Es bildet eine Projektionsfläche für das nicht Darstellbare; es ist ein visuelles Ereignis, offen für Assoziationen und Deutungen. Erwin Legl ist kein Farbmaler, sein Interesse gilt dem Farbmaterial auf der Fläche, Bildräumen, Linien, Struktur und Beschaffenheit, dem Ungegenständlichen.
Erwin Legl, geb. 1954 in Kösching, aufgewachsen in Ingolstadt. Fachschule für Holzbildhauerei. Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, Meisterschüler. Lebt und arbeitet in Hildesheim und München.